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Günter Eichberger Arnold Hanslmeier Rupert Huber Richard Kriesche Elisabeth List [ Norbert Math + elffriede.aufzeichnungssysteme ] Heimo Ranzenbacher Elisabeth Schimana Christian C. Tschinkel GIASO Christian Weißenberger + + + PICs + + + |
TRIVIA Heimo Ranzenbacher ABSTRACT Wissenschaftler betreiben Wissenschaft gewöhnlich hauptberuflich – sie leben davon (als Physiker, Soziologen, Biologen, Archäologen ...); Künstler sind Künstler oft im Zweitberuf, mehr "Berufene" als von Berufs wegen, sie finanzieren ihre Berufung durch den primären Broterwerb. Der Künstler, der mit einem Wissenschaftler in einem Kunst+Wissenschafts-Projekt (K+W) kooperiert, betreibt das Projekt gewöhnlich "hauptberuflich", auch wenn er brotberuflich z.B. Lehrer ist; der Wissenschaftler betreibt das Projekt zusätzlich zu seiner forschenden und/oder lehrenden Tätigkeit. Das ist sowohl eigene als auch Fremderfahrung. Die Ökonomie des zeitlichen Engagements ist noch das Geringste, das darunter leidet. Ausnahmen bestätigen ihre Regel. K+W-Projekte, zumal in den mittelständischen (budgetären) Dimensionen, sind daher mehr Kunst- als Wissenschaftsprojekte, in der Regel nicht von Wissenschaftlern initiiert. Das ist wohl einer der wichtigsten Aspekte im Katalog der Mangelerscheinungen der K+W-Projekte: ein fehlendes gemeinsames Interesse, aus dem eine gemeinsame Initiative erwachsen könnte. Und auch das ist State of the Art, dass seitens der Wissenschaft eine Vorstellung von Kunst überwiegt, in der sich Künstler nicht ohne weiteres wiederentdecken. Im seltensten Fall interessieren sich Wissenschaftler für Kunst im Sinne einer Wissenschaft; sie teilen damit ein Desinteresse mit der Mehrheit der Künstler. Umgekehrt scheint eine avancierte Einschätzung eher gängig, was vermutlich auf die unvergleichlich umfassendere (populär-) wissenschaftliche Literatur zurückzuführen ist, die der Erörterungen von Phänomenologie, Kultur und Community bei der Darstellung epistemologischer Objekte und Verfahren Raum gibt. Ein Mangel (zugunsten biografischer Narrative) seitens der Kunst, der sich längst fatal ausgewirkt hat. Ich plädiere für einen Dritten Weg – der Verlebensweltlichung ("Trivialisierung") von Erkenntnissen und des Erkenntnisdranges der Wissenschaften im Kontext einer Kunst im Interesse des Öffentlichen, das die Wissenschaften im eigenen Interesse zu teilen hätten. H.R. Biografie Heimo Ranzenbacher * 1958, Kapfenberg, Steiermark, lebt als freier Autor und Künstler in Wien und Graz. Ranzenbacher besuchte in Graz die Höhere Technische Bundeslehranstalt Graz, Abt. Gebrauchsgrafik, und studierte Bühnenbild an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien und an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz. Seit 1982 ist Heimo Ranzenbacher brotberuflich als Freelancer bei Grazer Tageszeitungen zuerst im Kulturbereich, später in der redaktionellen Gebietsbetreuung beschäftigt. Von Heimo Ranzenbacher liegen diverse Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis der Medienkunst in Büchern, Katalogen und Fachzeitschriften bzw. Herausgaben vor (zuletzt Liquid Music, 2007 und ALLtag, 2012). Er ist mit Vorträgen bei vielen Symposien vertreten. In den Jahren 1996 bis 2009 war er Redakteur der Buchproduktionen der Ars Electronica, Linz; 1998 gründete er das Projekt Liquid Music, das er seither leitet. Seit Anfang der 1980er-Jahre ist Ranzenbacher in Organisation und Durchführung diverser, vielfach mit Wissenschaft assoziierter Kunstprojekte tätig, darunter: Vor dem Anbruch der Stadt, steirischer herbst, Graz 2006; Ausstellungsdesign und Installation 40 Jahre musikprotokoll, graz – steirischer herbst 2007 (mit Fränk Zimmer); Juniverse, Permante-Installation im Planetarium Judenburg, 2008; Berge versetzen, Ars Electronica, Linz 2008 (Mit Werner Jauk); ALLtag, Ars Electronica, Linz 2011, Liquid Music, Judenburg 2012. http://hr.mur.at |
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