DAS PROJEKT __

zurück    print this page    english version
 


LIQUID MUSIC ist ein Projekt von Heimo Ranzenbacher / TXTD.sign. Primäre Manifestation ist die seit 1998 jährlich in der Stadt Judenburg durchgeführte Veranstaltung LIQUID MUSIC.
Grosso modo hat LIQUID MUSIC eine Verbindung der bei den Veranstaltungen angewandten künstlerischen Strategien mit Formen des städtischen Lebensalltages zum Ziel: JUDENBURG ist für LIQUID MUSIC Schauplatz und Ressource der Erfahrung zugleich.
Die Utopie einer Identifikation der Stadt mit LIQUID MUSIC ist für das Projekt Programm. Programmatischer Fokus ist die ://KUNST.

mehr











oben


DAS PROJEKT ___ LIQUID MUSIC manifestiert sich seit 1998 primär durch das jährlich durchgeführte "Festival" LIQUID MUSIC. In dessen Rahmen werden jeweils mindestens drei Projektbeiträge realisiert und Vorträge zu Aspekten des jeweiligen Schwerpunktthemas gehalten. Durch so genannte SubProjekte [ SubCity ] werden operative Verknüpfungen hergestellt.

Der Begriff "Festival" ist eine Konzession an jene, die vom Begriff Projekt für LIQUID MUSIC irritiert werden. (Festival benennt einen relativ offenen Veranstaltungsrahmen für Kunst/Werke. Mit Projekt wird der Rahmen so eng gedacht, dass die Kunstwerke als integrierende Teile erscheinen (sollen).

Judenburg ist für LIQUID MUSIC Schauplatz und Ressource der Erfahrung zugleich. Das meint, dass ebenso wie die Stadt integrierender Teil von Liquid Music ist, die künstlerischen Beiträge integrierende Teile des Projektes sind.

In Orientierung an der Projekt-Utopie einer Identifikation der Stadt mit LIQUID MUSIC sind sämtliche Aktivitäten ihrer Anlage nach auf eine potenzielle Verbindung zu einem Gesamtsystem hin konzipiert: die Anwesenheit der KünstlerInnen und ihre Arbeiten mit Liquid City [ Liquid City ], Liquid City mit dem V:S:R [ V:S:R ] und den IP-Adressen [ IP-Adressen ] und letztere wiederum mit den Arbeiten der KünstlerInnen ...

LIQUID MUSIC ___ +Liquid+ verweist auf den theoretischen Begriff im Diskurs der Medienkunst und bezeichnet das Ineinanderfließen auch voneinander unabhängiger Handlungen und Realitätsebenen. +Music+ steht für eine primär an Akustik orientierte Organisation, die jedoch auch — abseits konzertanter Aufführungen — im Sinne eines "beziehenden Denkens" [W.Jauk] zur Darstellung kommt.

://KUNST ___ Im Fokus des Projektes steht die ://Kunst. [Der Topos Kunst resümiert in der Assoziation von Kunst mit einem Werk im Sinne einer finalen Gestalt, gemäß dem linearen Informationsschema Objekt/Sender > Subjekt/Empfänger. Vielfach entsprechen dem Werk-Begriff jedoch auch als Medienkunst bezeichnete Arbeiten, die nur der Einsatz neuerer Mittel von überkommenen Formen auszeichnet. Davon unterscheidet sich eine in Kommunikationstrukturen begründete ://Kunst — neben operativen und organisatorischen Konsequenzen [>] — vor allem durch die Offenheit gegenüber ihrer Prozessierung, was hier typografisch durch :// gekennzeichnet werden soll.]

INTENTIONEN ___ LIQUID MUSIC wird mit der Absicht betrieben, wirtschaftliche-soziale Bedingungen, die den Lebensalltag prägen, als Bedingungen zu vermitteln, welche mediensystemische Künste [://Kunst] als die Ihren anerkennen und die sie in den diversen Erscheinungsformen thematisieren und erfahrbar machen.

An die Veranstaltungen von LIQUID MUSIC ist das Anliegen geknüpft, die technologische Struktur der Projektbeiträge ins Licht ihrer allgemeinen kulturellen Bedeutung zu stellen und zu erklären, welche Annahmen und Beobachtungen ihr zu Grunde liegen. Judenburg ist dafür insofern Modell, als die Stadt in ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage als Beispiel für systemische Folgeerscheinungen eines allgemeinen kulturellen [wirtschaftlichen-sozialen] Wandels gesehen werden kann.

DIDAKTIK ___ LIQUID MUSIC ist daher hochgradig didaktisch orientiert und wird auch außerhalb des reinen Veranstaltungsrahmens — beispielsweise durch Vorträge und SubProjekte, wie die Entwicklung des webbasierten Stadtportraits LIQUID CITY oder die Installation des VOICE[]ROBOT — verfolgt. Auch die kommerziellen MediaPrint-Produkte "Innovation & Wandel" und "?Kultur!" [>], die Heimo Ranzenbacher im Rahmen seiner journalistischen Tätigkeit produziert hat, stehen mit diesen didaktischen Ambitionen im Zusammenhang.

subPROJEKTE ___ Die Strategie zielt auf ein mögliches Praxismodell der Nachhaltigkeit der Investition einer Gemeinde in Aktivitäten der ://Kunst. Abseits des gängigen Prinzips des Tausches der Finanzierungsmittel für ein temporäres Ereignis, das also einen zeitlich begrenzten Tauschwert darstellt, soll durch LIQUID MUSIC ein veranstaltungsunabhängiger Investitionswert geschaffen werden. [Auch in diesem Sinne sprechen wir vom Projekt LIQUID MUSIC; im Unterschied zu den ProjektBeiträgen.] Es ist eine, wenn nicht die grundlegendste Eigenschaft von ://Kunst, dass sie - im Unterschied zu werkdominierten Künsten, die Infrastruktur hauptsächlich benötigt — auch Infrastruktur schafft. Darin begründet sich nicht zuletzt ihre durch Konnektivität und Kommunikation bestimmte Praxis, die diese wiederum zum Modell eines anderen=avancierten Förderungs- sprich Investitionsmodells zu werden prädestiniert [> ?Kultur!].

LIQUID MUSIC ist ein Projekt der Neugier.

Die künstlerischen Beiträge werden entweder eigens für LIQUID MUSIC erarbeitet oder im Hinblick auf die "Erfahrungsressource" Judenburg modifiziert.
Das Veranstaltungskonzept von LIQUID MUSIC sieht vor, dass jeweils eine/r der bei einer LIQUID MUSIC-Veranstaltung engagierten KünstlerInnen auch ein zweites Mal vertreten ist.

KÜNSTLER/INNEN ___
Folgende KünstlerInnen waren bislang bei Liquid Music in Judenburg vertreten :

[LIQUID MUSIC 1998] LIQUID MUSIC
Ernst Zettl — THE VIRTUAL STRING
Eva Ursprung — AKUPUNKTURPUNKTE
Gruppe 01 [W.Jauk + J.Preininger + S.Stastny] — IRREGULAR
LIQUID MUSIC [LIQUID MUSIC 1998] stand im Zeichen von Interfaces zur Musikproduktion in situativer Abhängigkeit von Publikum und Performer.

[LIQUID MUSIC 1999] STÖRFELDER
Reni Hofmüller — RealAudio-Workshop und REAL.CELLO
Berliner Theorie [S.Auinger + R.Huber] — FILTER
Werner Jauk — IRRITATIONEN
STÖRFELDER nahm vor allem auf die Eignung von Kommunikations- und Informationsmedien bezug, EigenSinn zu erzeugen — nämlich eine Wahrnehmungsoberfläche von Kommunikation und Information, der sich der Sinn des Kommunizierten und der Informationen unterordnet.

[LIQUID MUSIC 2000] STADTSIGNATUREN
E.A.R. [W.Temmel + N.Math] — DAS JUDENBURG PROJEKT
Alien Productions [A.Sodomka + M.Breindl + N.Math] — ALIEN CITY
Jomasounds [M.Decker + D.Offenhuber + J.Schnaitter] — CITYCRITTERS
STADTSIGNATUREN [LIQUID MUSIC 2000] beschäftigte sich mit der Bedeutung, die eine Kultur der Vernetzung für eine Stadt hat, wenn diese nicht mehr nur durch unmittelbar zugängliche Dinge zu begreifen ist und sich mit Bedingungen konfrontiert sieht, die nicht mehr "hausgemacht" sind.

[LIQUID MUSIC 2001] CHECKPOINTS
Isabella Bordoni — OSPITALITA' DELLA LINGUA
Alien Productions [A.Sodomka + M.Breindl + N.Math] — JUDENBURGER KÜCHEN
Winfried Ritsch — SOUNDDATAFLOW
CHECKPOINTS fokussierte Aspekte des Fremden. Bestimmend war dabei die Annahme, dass eine Kultur der zunehmenden Vernetzung mit der Veränderung im Verhältnis der Dinge zueinander die Dinge selbst in eine Art Ereigniszustand überführt. Das Fremde als Ereigniszustand, in den mit Vertrautheit assoziierte Dinge überzuwechseln im Begriff sind.

[LIQUID MUSIC 2002] OVERVIEW
Cym — RE//KONSTRUKTION
Dietmar Offenhuber | Markus Decker — TRAJECTORY
Wolfgang Temmel — VIEW_OVERVIEW_OVER
OVERVIEW bezog sich auf den Overview Effect — einen Begriff aus der Raumfahrt für Erlebnisse einer radikalen Änderung der Perspektive auf zwar theoretisch Bekanntes, das aber in direkter Wahrnehmung noch nicht reflektiert wurde.

[LIQUID MUSIC 2003] DER 3.ORT
Gerfried Stocker | Horst Hörtner | Heimo Ranzenbacher — TRACKS+TRACES [co.in.cide]
Norbert Math | Ludwig Zeininger — TEMPEST
Isabella Bordoni — POETRYBOXMACHINE
Ars Electronica FutureLab — ARSBOX
FutureLab | Golan Levin | Zachary Lieberman — HIDDEN WORLDS OF NOISE AND VOICE
Werner Jauk — SOCIAL SOUND FETISH
Die Idee des 3.Ortes besagt, dass die Beziehung, in die sich Orte zueinander setzen (bzw. in die sie gesetzt werden), für diese Orte auch unabhängig von den eigentlichen Bezugnahmen verbindliche Bedingungen für die jeweiligen Handlungen "vor Ort" erzeugt.
Das Thema, DER 3.ORT, folgt aus der Entwicklung des Projektes Tracks+Traces [co.in.cide] durch x-space [Gerfried Stocker, Horst Hörtner, Heimo Ranzenbacher]. Tracks+Traces [co.in.cide] wurde auf Einladung von Graz 2003 — Kulturhauptstadt Europas, die Stadt Judenburg durch LIQUID MUSIC im Rahmen von STADT_LAND_KUNST am Programm zu beteiligen, konzipiert. Realisiert wurde Tracks+Traces im Ars Electronica FutureLab [ http://futurelab.aec.at ].

oben


























up


THE PROJECT ___ LIQUID MUSIC is a media art project by Heimo Ranzenbacher/TXTD.sign in cooperation with the City of Judenburg. Its primary manifestation is the LIQUID MUSIC festival that has been staged annually since 1998. Each year, at least three project contributions are produced in conjunction with it and speakers are invited to address various aspects of the respective festival theme. Operative linkages are established by means of so-called sub-projects.

Judenburg is simultaneously the venue of and the resource of experience for LIQUID MUSIC. Just as the city is an integral part of Liquid Music, the artistic contributions are integral parts of the projects. The utopia of an identification of the city with LIQUID MUSIC is the project's programmatic aim.

With an orientation on this project utopia, all activities have been conceived with consideration given to a potential linkage to an overall system: the presence of the artists and their works with Liquid City, these with the V:S:R and the IP addresses, and these in turn with the works of the artists ...

The artistic contributions have either been produced expressly for LIQUID MUSIC or customized for Judenburg as "experiential resource."

The staging concept of LIQUID MUSIC provides that each artist engaged for a LIQUID MUSIC event will also be represented a second time.

The following artists have contributed to prior productions of Liquid Music in Judenburg:

[LIQUID MUSIC 1998] LIQUID MUSIC
Ernst Zettl — THE VIRTUAL STRING
Eva Ursprung — AKUPUNKTURPUNKTE
Gruppe 01 [W.Jauk + J.Preininger + S.Stastny] — IRREGULAR
LIQUID MUSIC [LIQUID MUSIC 1998] was all about interfaces to music production in situational dependence on audience and performer.

[LIQUID MUSIC 1999] STÖRFELDER
Reni Hofmüller — RealAudio-Workshop und REAL.CELLO
Berliner Theorie [S.Auinger + R.Huber] — FILTER
Werner Jauk — IRRITATIONEN
STÖRFELDER referred above all to the suitability of communication and information media to produce a unique meaning of their own-namely, a perceptual surface of communication and information that subordinates itself to the meaning of communication and information.

[LIQUID MUSIC 2000] STADTSIGNATUREN
E.A.R. [W.Temmel + N.Math] — DAS JUDENBURG PROJEKT
Alien Productions [A.Sodomka + M.Breindl + N.Math] — ALIEN CITY
Jomasounds [M.Decker + D.Offenhuber + J.Schnaitter] — CITYCRITTERS
CITY SIGNATURES [LIQUID MUSIC 2000] dealt with the significance that a culture of network linkages and networking assumes for a city when it can no longer be grasped only through immediately accessible phenomena and sees itself confronted by circumstances that are no longer "homemade."

[LIQUID MUSIC 2001] CHECKPOINTS
Isabella Bordoni — OSPITALITA' DELLA LINGUA
Alien Productions [A.Sodomka + M.Breindl + N.Math] — JUDENBURGER KÜCHEN
Winfried Ritsch — SOUNDDATAFLOW
CHECKPOINTS focused on aspects of foreignness. The determinative consideration here was the assumption that as the relationship of things to one another changes in an increasingly network-linked culture, that culture converts those very things into a type of event state-foreignness as an event state in which things associated with familiarity are in the process of shifting states.

[LIQUID MUSIC 2002] OVERVIEW
Cym — RE//KONSTRUKTION
Dietmar Offenhuber | Markus Decker — TRAJECTORY
Wolfgang Temmel — VIEW_OVERVIEW_OVER
OVERVIEW dealt with the Overview Effect, a concept taken from the field of space exploration that refers to a radical change of perspective with respect to something that was, indeed, theoretically familiar but had not yet been directly perceived with the senses.

[LIQUID MUSIC 2003] DER 3.ORT
Gerfried Stocker | Horst Hörtner | Heimo Ranzenbacher — TRACKS+TRACES [co.in.cide]
Norbert Math | Ludwig Zeininger — TEMPEST
Isabella Bordoni — POETRYBOXMACHINE
Ars Electronica FutureLab — ARSBOX
FutureLab | Golan Levin | Zachary Lieberman — HIDDEN WORLDS OF NOISE AND VOICE
Werner Jauk — SOCIAL SOUND FETISH
THE 3rd PLACE The idea of "The 3rd Place" is that the relationship that two places establish between themselves (or in which they are placed) creates for these places, even independently of the actual reference, binding conditions for the respective actions and activities carried out "on site."
The 3rd place theme is an offshoot of the development of the Tracks+Traces [co.in.cide] project by x-space [Gerfried Stocker, Horst Hörtner, Heimo Ranzenbacher]. In response to an invitation from Graz 2003 — Cultural Capital of Europe, Tracks+Traces [co.in.cide] was developed further by LIQUID MUSIC as Judenburg's contribution to the STADT_LAND_KUNST (City_Province_Art) program being presented as part of the Graz 2003 festivities. Tracks+Traces was realized at the Ars Electronica FutureLab [ http://futurelab.aec.at ].

up