Workshop

In Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Judenburg bietet Liquid Music einen Workschop mit dem Dekorateur Walter Lang an.

4 bis 5 Schaufenster von Geschäftslokalen sollten gemeinsam mit deren InhaberInnen gestaltet werden. Im Vordergrund steht dabei das Erwecken von Neugier, weniger die einschlägige Produktpräsentation. An Judenburger allgemein wendet sich das Angebot, für leere Schaufenster dahingehend Designs zu erarbeiten, dass ein Interesse an der Gestaltung der Stadt zum Ausdruck kommt. Eine symbolische Besetzung toter Räume, um sie - etwas pathetisch gesagt - durch in der Stadt lokalisierten Sinn wieder ins Leben (der Stadt) zu rufen. Motto: Schaufenster als Display für neue Ideen. [ erste Ideen ]

Die Ergebnisse des Workshops sollen vor allem eines - zu einem Schaufensterbummel animieren.




(Das Motiv der Illustration zeigt den etwa 300 Lichtjahre von der Erde entfernten "Kleiderbügelhaufen" (Collinder 399), einen offenen Sternhaufen im Sternbild Fuchs ;-)




                Kontakt und Anmeldung

                Kulturbüro der Stadt Judenburg
                Mag. Sibylle Rarej
                Tel (03572) 83 141 - 274
                s.rarej[at]judenburg.at (Betreff: Schaufenster-Workshop)


Bummelnde Überlegungen

Ein Schaufensterbummel hat etwas im besten Sinne Nebensächliches an sich. Man bummelt gewöhnlich nicht, weil sich in den Schaufenstern findet, wonach man gezielt Ausschau hält - seien es nun Schuhe, Handarbeitsutensilien oder Medikamente. Gesucht wird vornehmlich nicht in Gesellschaft, vor allem nicht bummelnderweise.

Ein Schaufensterbummel wird meist in Begleitung unternommen, flaniererend, sich über dies und das unterhaltend, zwischendurch ein Getränk konsumierend... Man schaut - nebenbei - auf das, was einem gefällt, was einem ins Auge fällt. Ein Schaufensterbummel ist von Freizeitverhalten, von der Lust am Schauen, nicht vom konkreten Bedarf an einem Produkt bestimmt. (Mitunter unternimmt man einen Schaufensterbummel erst nach den Geschäftszeiten - man/frau lässt (bzw. Mann und Frau lassen) bummelnd den Tag ausklingen...)

Im Schaufensterbummel treffen sich gesellschaftliche Vorzüge der Stadt mit kommerziellen Interessen. Auf dieses Verhältnis nehmen Schaufenstergestaltungen bewusst Bezug, wenn sie die Gestaltung und nicht das Produkt im Fenster betonen. Denn vom Produkt leben nur die Geschäftsinhaber, von der Gestaltung lebt auch "die Stadt".

Gestaltung ist im Grunde ein völlig wertneutraler Begriff. Die damit verbundene Vorstellung von guter oder weniger guter Gestaltung beruft sich auf die begründete Weise des Zustandekommens einer Gestalt/Form. Gestaltung steht also immer auch für die Begründung der Form, nicht für die (erkennbare) Form allein.
Man gestaltet auch, wenn man eine Hand voll Steine z.B. in einen Schaufensterraum wirft und sie dort liegen lässt, wo sie zufällig zu liegen gekommen sind. Diese Gestaltung würde ihren Beweggrund im Werfen haben - welche Überlegungen wurden angestellt, die Dinge zu werfen und nicht etwa (geometrisch) zu arrangieren.

Eines der ersten Kriterien für "gute" Gestaltung ist also der Umstand, dass sie sich in ihrem Beweggrund erschließt. Weniger "gut" ist Gestaltung dann, wenn sich der Beweggrund nur auf Konventionen beruft, die 100.000fach bemüht werden.

Das Gute einer Gestaltung kann dem Beweggrund entspringen, Neugier im Hinblick auf einen lustvollen "Gebrauch" der Stadt zu mobiliseren, an der letzlich der Verkauf von Produkten ebenso partizipiert wie das vom Erwerb von Produkten weitgehend unabhängige Lebensgefühl in der Stadt.

Hinsichtlich der Workshopergebnisse steht daher auch das Erwecken von Neugier im Vordergrund, und weniger die einschlägige Produktpräsentation.
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