ERNST ZETTL __     THE VIRTUAL STRING

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THE VIRTUAL STRING ist ein Computerinterface, das die Bewegungen und Spieltechniken eines Geigenspielers analysiert und in für Synthesizer und Sampler verständliche MIDI-Informationen umwandelt. Das Instrument besteht aus zwei Handstücken, einem "Griffbrett" und einem "Bogen". Mit Hilfe verschiedener Ultraschallsysteme und druckempfindlicher Sensoren wird die Position der Hände und Finger erfasst, von einem Computer analysiert und in entsprechende Klangdaten umgerechnet.

Das Ergebnis ist ein Instrument, das zwar nicht mehr wie eine Geige aussieht [es gibt keinen Korpus, keine Saiten und keinen Bogen mehr], aber trotzdem wie eine Geige gespielt werden kann, in seinen Möglichkeiten der Klangformung und Modulation jedoch das Vorbild in mancher Weise noch übertrifft. So ist es unter anderem möglich, bis zu vier verschiedene Sounds zu morphen oder die Positon des Klanges im Raum in Echtzeit zu beeinflussen.

Realisiert wurde eine Zeitreise durch vier Entwicklungsstufen der Geige in zwei Teilen. Im ersten Teil wurde der Raum, in dem sich der Musiker bewegte, akustisch ausgelotet, im zweiten Teil wurde sukzessive ein elektroakustischer Klangraum erzeugt und um den Musiker und die Zuhörer in Bewegung versetzt. In der direkten Gegenüberstellung von vier Instrumenten -- einer Guralen Fiedel, einer klassischen Geige, einer elektrischen Zeta-MIDI-Violine und der virtuellen Geige -- sowie der vierfachen Variation eines musikalischen Themas wurden unterschiedliche technische und klangliche Möglichkeiten aufgezeigt.

Die Computer-Hardware basiert auf dem Sensorlab, einer Entwicklung der STEIM-Foundation Amsterdam, deren freundlich Hilfe und Unterstützung diese Projekt erst ermöglichte.

Ernst ZETTL

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