EVA URSPRUNG __
AKUPUNKTURPUNKTE
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bio
Die Aufführung
basierte primär auf der Installation der am Boden leuchtenden, Leuchtpigmente
abgebenden Scheiben - angeordnet wie die Akupunkturpunkte des Ohres [in der
Bedeutung ihrer meridianen Zentralstellung für den Körper]. Durch
das Betreten der Scheiben wurden algorithmisch verschaltete Klang- und Bildmaschinen
sowie auch das Saxophonspiel der Performerin aktiviert. Das Publikum vollführte
gleichsam Tanzbewegungen zur Musik, deren Entwicklung es dadurch forcierte,
und hinterließ zugleich die Spuren seiner Aktivität als Bild.
Der Performance lag die Idee zu Grunde, das Umfeld eines Konzertes oder von
Tanzveranstaltungen [wie Raves] als virtuelle Instrumentierung einer Partitur
zu funktionalisieren, wobei diese Partitur den Raum der Performance und dessen
Erweiterung in fremde akustische Räume bis hin zur Auflösung eines
Raumenpfindens beschrieb. Der Raum wurde als Körper mit neuralgischen Punkten
aufgefaßt, deren Aktivierung die Dramaturgie der Performance steuert.
Ausgangssituation war die akustische Vermessung durch Weißes Rauschen des
Raumes, deren Störung durch eintretende Besucher visuelle und akustische
Konsequenzen hatte. Unterhaltungen im Raum wurden ebenso in das Geschehen integriert
wie die Eigengeräusche aktivierter Maschinen. Bewegungen der Anwesenden,
ihre ungerichteten beziehungsweise gezielten Aktivitäten [das Auslösen
von visuellen bzw. akustischen, musikalischen und sprachlichen Ereignissen durch
Aktivierung neuralgischer Punkte] mündete in die Auflösung des Raumempfindens
durch eine Flut optischer und akustischer Reize. Das ebenfalls optisch [durch
Laser] überhöhte Live-Spiel einer Saxophonistin am Ende der Performance
stand dem Vorgang der "Entkörperlichung" kontrapunktisch entgegen.
Eva URSPRUNG
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