JOMASOUNDS __
CITYCRITTERS
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bio
was passiert wenn die auf dem boden sitzende stadt aufsteht und sich woanders
niederlässt?
im gegensatz zum herkömmlichen verständnis von musik als eindimensionaler
prozess wird bei CITYCRITTERS musik als reihe von akustischen momentaufnahmen
in einem dreidimensionalen raum realisiert: dazu wird die soundsignatur einer
"normalen", alltäglichen stadtumgebung in eine abstrakte, von
künstlichen charakteren [critters] besetzte umgebung, eine virtuelle realität,
transformiert geräuschkulissen von gewohnten städtischen räumen,
die, wenn täglich diesen ausgesetzt, nicht bewusst wahrgenommen werden.
die übertragung in den künstlichen raum einer virtuellen umgebung
macht die ausschnitte der gesampleten stadtfragmente aktiv wahrnehmbar. die
samples entstammen vier städten judenburg, berlin, brüssel und linz
-, verschiedenen tages- und nachtsituationen, öffentlichen und privaten
räumen. aus diesen aufnahmen wurden verschieden lange soundsignaturen gesampled
und bilden die grundlage für das virtuelle soundenvironment.
im prinzip besteht dieses vr-environment aus akustischen und geometrischen positionen,
die ihr verhalten [statisch/dynamisch] und ihr verhältnis [größe,
klangvolumen und -charakteristik] zueinander in abhängigkeit von internen
und soundspezifischen charaktern u. aktivitäten ändern. als ein zeitabhängiges
dynamisches diagramm der alltäglichen stadt repräsentiert es deren
nebeneinander verschiedenster situationen und tätigkeiten und fungiert
als selbstorganisierendes system. critters, geometrische gegebenheiten und akustische
ambients wirken dabei zusammen und aufeinander ein.
bei der visualisierung versucht CITYCRITTERS bewusst von bekannten stilmitteln
abstand zu nehmen. die architektur ist dabei fast zweidimensional, keine häusermetaphern
oder ähnliche anhaltspunkte an gewohnte, reale architektur. stadtpläne,
straßenbahn- und ubahnpläne als einzige orientierungshilfe, räumliche
gebilde ergeben sich einzig aus der soundstruktur.
critters besitzen ein eigenes verhalten, sie bewegen sich autonom auf pfaden
auf einem netzwerk von tracks, das die dreidimensionale umgebung durchzieht.
ihre bewegung ist lediglich durch geometrische hindernisse eingeschränkt.
die externen aktivitäten übernehmen die umgebungssounds akustische
abbilder von städtischen räumen.
der besucher vor ort ist lediglich betrachter. er greift nicht in das geschehen,
in das virtuelle environment ein. wesentlich ist nicht das selbständige
navigieren durch die vr-landschaft, das eingreifen in geschaffene künstliche
systeme, sondern das bewusste zuhören und zusehen, das erfahren und wahrnehmen
der virtuellen stadtidentitäten.
der besucher sieht das virtual environment auf eine 3 x 4 m leinwand projiziert,
navigiert wird teils von den künstlern selber, teilweise erfolgt die "begehung"
über vordefinierte pfade. dabei schreitet man drei "zonen" ab,
die das abbild der drei dargestellten städte, berlin, brüssel und
linz, sind.
darüberhinaus wird von jomasounds live performed; einzelne soundfragmente,
frequenzen und samples werden live zur präsentation des künstlichen
modelles gespielt, was dann in die präsentation des projektes L-VOID übergeht
und in einer performance der gruppe jomasounds endet.
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Realisiert wurden die projekte CITYCRITTERS und L-VOID unter unreal.musik, die
samples stammen von jomasounds.
Dietmar OFFENHUBER konzept, leveldesign, scripting / mail: didi@fl.aec.at
Markus DECKER live pa, sound sampling, sound recording / mail: maex@firstfloor.org
Joachim SCHNAITTER konzept, leveldesign, sound sampling, sound recording /
mail: yoshy@firstfloor.org joachim.schnaitter@liwest.at
special "danke":
Nina WENHART sound recording berlin / mail: nina.wenhart@liwest.at.
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